Wie sich Dine-in und Delivery im Marketing unterscheiden

Hintergrund: Veränderungen im Essverhalten der deutschen Kunden

Nach der Pandemie haben sich die Essgewohnheiten der Deutschen deutlich verändert. Früher wählten die Kunden oft, in Restaurants zu sitzen, um ihre Mahlzeiten zu genießen und die Atmosphäre aufzusaugen. Heute sind sie zunehmend vorsichtiger bei ihren Ausgaben. Viele entscheiden sich für zeitsparende und kostengünstige Lösungen, indem sie Essen zum Mitnehmen (Takeaway) oder eine Lieferung nach Hause (Delivery) bestellen.

Laut Statista 2025 bestellen fast 55 % der Kunden in Deutschland mindestens einmal pro Woche online Essen, und diese Zahl steigt weiterhin. Dies zeigt, dass sich das Verbraucherverhalten eindeutig in Richtung Bequemlichkeit, Schnelligkeit und Flexibilität verschoben hat.

Für vietnamesische Restaurants in Deutschland bietet dies sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Wenn Restaurantbesitzer weiterhin auf die alte Marketingstrategie setzen – also generische „für alle gleichermaßen“ Werbung betreiben, ohne zwischen Dine-in- und Delivery-Kunden zu unterscheiden – wird es sehr schwierig sein, die richtige Zielgruppe anzusprechen und stabile Umsätze zu erzielen.

Daher ist es entscheidend, die Unterschiede zwischen diesen beiden Kundengruppen zu verstehen und geeignete Marketingmaßnahmen für jede Gruppe zu entwickeln, um vietnamesische Restaurants in den Jahren 2025–2026 nachhaltig erfolgreich zu machen.

Wie sich Dine-in und Delivery im Marketing unterscheiden

Effektives Marketing beginnt mit dem Verständnis der Kunden – wer sie sind, was sie brauchen und was sie erwarten. Dine-in- und Delivery-Kunden besuchen zwar dieselbe Marke, unterscheiden sich jedoch in Verhalten, Emotionen und den Werten, die sie suchen.

1. Unterschiede in den Zielen der Kunden

Dine-in-Kunden besuchen ein Restaurant nicht nur zum Essen, sondern um das Gesamterlebnis zu genießen. Sie möchten ihre Mahlzeit in einer gemütlichen Atmosphäre mit leiser Musik, passender Beleuchtung und aufmerksamen Service genießen. Für sie ist Essen ein emotionales Erlebnis – Entspannung, Gespräche mit Freunden oder Familie und das Erleben der Restaurantatmosphäre. Sie wählen ein Restaurant nicht nur wegen des Essens, sondern auch wegen der Gefühle, die der Besuch vermittelt.

Delivery-Kunden hingegen haben ganz andere Ziele. Sie legen Wert auf Schnelligkeit, Bequemlichkeit und Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie benötigen weder Räumlichkeiten noch Service vor Ort, sondern möchten einfach leckeres, sauberes, gut verpacktes und verlässliches Essen. Für sie steht „schnell und lecker essen“ an erster Stelle.

Aufgrund dieser Unterschiede muss auch die Marketingansprache unterschiedlich sein:

  • Bei Dine-in-Kunden sollte der Fokus auf Erlebnis und Emotionen liegen: schönes Ambiente, professioneller Service, frische Zutaten, „authentischer vietnamesischer Geschmack im Herzen Deutschlands“.
  • Bei Delivery-Kunden sollten Bequemlichkeit, Geschwindigkeit und Preis-Leistungs-Verhältnis betont werden: schnelle Lieferung, hygienische Verpackung, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, einfache Bestellung.
2. Unterschiede bei den Marketingkanälen

Dine-in-Kunden finden Restaurants häufig über Google Maps, Tripadvisor, Facebook oder Instagram. Sie lesen Bewertungen, betrachten Bilder vom Restaurant, von Tischen, Stühlen und Speisekarten und beurteilen den Gesamteindruck, bevor sie sich für einen Besuch entscheiden. Wichtige Fragen sind:

  • „Ist das Ambiente schön?“
  • „Gibt es bequeme Sitzplätze?“
  • „Sind die Mitarbeiter freundlich?“

Delivery-Kunden hingegen suchen pragmatischer. Sie geben Suchbegriffe wie „best takeaway near me“ bei Google ein oder nutzen Liefer-Apps wie Lieferando, Wolt oder Uber Eats, um Menüs, Fotos und Lieferzeiten zu prüfen. Für sie ist entscheidend:

  • „Schmeckt das Essen gut?“
  • „Ist die Bestellung einfach?“
  • „Ist die Lieferung schnell?“

Die Marketingstrategie muss daher für jede Gruppe unterschiedlich optimiert werden:

  • Dine-in: Die Website sollte Bilder des Restaurants, detaillierte Menüs, Kundenbewertungen und Online-Reservierungsmöglichkeiten enthalten.
  • Delivery: Die Website oder Social-Media-Seite sollte ein vereinfachtes Menü, eine Schnellbestellfunktion, direkte Links zu Liefer-Apps und klare Botschaften wie „Bestellen in nur 1 Minute“ bereitstellen.
3. Unterschiede bei der Marketingbotschaft

Die Sprache und Emotionen, auf die die beiden Gruppen reagieren, unterscheiden sich erheblich.

Dine-in-Kunden sprechen emotionale Botschaften an wie:

  • „Gemütliches Ambiente, authentischer vietnamesischer Geschmack im Herzen Deutschlands.“
  • „Aufmerksamer Service, täglich frische Zutaten.“
  • „Genießen Sie ein Wochenendeessen mit der Familie.“

Delivery-Kunden werden von Botschaften angezogen, die Bequemlichkeit und Schnelligkeit betonen:

  • „Schnell bestellen – Lieferung in 10 Minuten.“
  • „Bequem – lecker – hygienisch – preiswert.“
  • „Schnelles Mittagessen, authentischer vietnamesischer Geschmack.“

Es ist dasselbe Essen, aber die richtige Ansprache für die spezifischen Bedürfnisse und Emotionen der jeweiligen Zielgruppe kann die Marketingeffizienz erheblich steigern.

4. Unterschiede bei Bildern und Inhalten

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Bildsprache.

Dine-in-Bilder sollen Emotionen wecken und das Erlebnis vermitteln. Verwenden Sie warme Fotos mit sanfter Beleuchtung, schön gedeckten Tischen, lachenden Gästen oder aufmerksam servierendem Personal. Kurze Videos könnten Kunden beim Genießen der Mahlzeit zeigen, das leise Klirren von Geschirr oder ein Paar beim Essen. Ziel ist es, dass der Betrachter den Wunsch hat, das Restaurant zu besuchen.

Delivery-Bilder hingegen sollten Bequemlichkeit und Hygiene vermitteln. Fotos von ordentlich verpacktem Essen, ansprechender Verpackung, freundlichem Lieferpersonal oder der Übergabe an den Kunden sind ideal. Videos könnten den schnellen Verpackungsprozess oder die Lieferung heißen Essens zeigen. Ziel ist, dass Kunden das Essen auch unterwegs als lecker und zuverlässig wahrnehmen.

5. Unterschiede im Post-Purchase-Erlebnis

Der Unterschied endet nicht bei der Vorverkaufs-Marketingkommunikation, sondern setzt sich beim Kundenerlebnis nach dem Kauf fort.

  • Dine-in-Kunden bewerten das Restaurant anhand von Essensqualität, Service und Komfort beim Sitzen. Freundliches Personal, schön präsentierte Gerichte und angenehmes Ambiente fördern Wiederbesuche.
  • Delivery-Kunden bewerten Geschwindigkeit, Temperatur des Essens und die Sauberkeit und Handhabung der Verpackung. Ein reibungsloses Erlebnis sorgt dafür, dass sie sich das Restaurant merken und erneut bestellen.

Restaurants sollten die Nachbetreuung für jede Gruppe individuell gestalten:

  • Bei Delivery-Kunden: Dankesnachricht mit Rabattcode für die nächste Bestellung senden.
  • Bei Dine-in-Kunden: zu Google-Bewertungen animieren oder Treueaktionen anbieten, z. B. „5 Besuche – 1 kleines Gericht gratis.“

Solche kleinen Maßnahmen erhöhen die Kundenbindung erheblich.

6. Kundendaten – der Schlüssel zum Erfolg

Ein erfolgreiches Restaurant kann nicht nur gut kochen, sondern muss auch Kundendaten analysieren.

  • Dine-in-Kunden hinterlassen meist Kontaktdaten bei der Reservierung: E-Mail, Telefonnummer oder Google-Bewertungen. Diese Daten können für personalisierte Angebote genutzt werden, z. B. „10 % Rabatt bei Online-Tischreservierung“ oder „Wochenend-Special für Stammkunden“.
  • Delivery-Kunden geben Daten über Liefer-Apps oder Online-Bestellungen an, die für gezielte Promotions genutzt werden können, z. B. „Mittags-Combo exklusiv für Online-Besteller“.

Richtig gesammelt und genutzt, lassen sich so Umsatzanalysen durchführen und rentable Kundengruppen identifizieren, um Marketing gezielt und kosteneffizient einzusetzen.

Häufige Fehler vieler Restaurantbesitzer

Viele vietnamesische Restaurantbesitzer in Deutschland nutzen noch „One-Size-Fits-All“-Marketing. Sie posten dasselbe Bild oder denselben Beitrag für Dine-in- und Delivery-Kunden. Sie verfolgen keine Kundendaten und wissen nicht, welche Gruppe profitabler ist. Ihre Websites oder Google-Business-Profile sind veraltet, unklar über Takeaway-Angebote und Öffnungszeiten.

Zudem wird oft die Nachbetreuung vernachlässigt: keine Dankesnachrichten, keine Aufforderung zu Bewertungen und kein Anreiz für erneute Besuche.

Das Ergebnis: selbst teure Werbekampagnen zeigen geringe Wirkung. Kunden sehen die Werbung, vergessen die Marke und fühlen sich nicht wertgeschätzt.

Vorteile einer klaren Trennung von Dine-in und Delivery

Wenn Sie die Unterschiede der beiden Gruppen verstehen und eigene Marketingstrategien entwickeln:

  1. Werden die Umsätze stabiler, da Sie die profitabelsten Kunden gezielt ansprechen.
  2. Wird das Werbebudget effizienter eingesetzt, da Botschaften, Bilder und Kanäle optimal auf die Zielgruppe abgestimmt sind.
  3. Steigt die Kundenbindungsrate, da sie sich verstanden und gut bedient fühlen.
  4. Erscheint die Marke professioneller, da Kunden sehen, dass Sie sie verstehen, sich um sie kümmern und richtig kommunizieren.
Praxisbeispiel: Vietnamesisches Pho-Restaurant in Berlin

Ein kleines vietnamesisches Pho-Restaurant in Berlin hatte nach der Pandemie Schwierigkeiten. Die Zahl der Dine-in-Kunden sank um über 30 %, während Takeaway-Bestellungen unregelmäßig waren. Nach Anpassung der Marketingstrategie:

  • Website neu gestaltet mit zwei klaren Bereichen: „Dine-in“ und „Delivery“.
  • Separate Facebook-Ad-Kampagnen für jede Kundengruppe.
  • Takeaway-Menü optimiert mit professionellen Verpackungsbildern und günstigen Mittags-Combos.
  • Dine-in-Kunden werden zur Online-Reservierung mit kleinen Rabatten animiert.

Ergebnisse nach 2 Monaten:

  • Takeaway-Bestellungen stiegen um 40 %.
  • Gesamtumsatz stieg um 25 %.
  • Wiederkehrende Kunden nahmen durch personalisierte Erfahrungen zu.
Rolle von SPS Marketing

Bei SPS Marketing verstehen wir die Herausforderungen vietnamesischer Restaurantbesitzer in Deutschland – die gleichzeitig den Betrieb managen und Marketing in einem sich schnell verändernden Markt betreiben müssen.

Wir helfen nicht nur bei der Erstellung ansprechender Websites, sondern auch bei klar getrennten Marketingstrategien für Dine-in und Delivery:

  • Mobile-freundliche Website mit eigenständigen Bereichen für jede Kundengruppe.
  • Social-Media-Management mit konsistenten Bildern und klaren Botschaften.
  • Ganzheitliche Werbekampagnen, die die Zielgruppe genau treffen und Bestellungen steigern.
  • Kundendatenanalyse, Kampagnenoptimierung und Treueprogramme.
Fazit

Dine-in und Delivery unterscheiden sich nicht nur in der Art der Bedienung, sondern bereits im Marketing, in der Kommunikation und in der Kundenbetreuung. Angesichts steigender Kosten und zunehmend wählerischer deutscher Kunden können nur Restaurants, die Kundenverhalten analysieren und gezielt kommunizieren, stabile Umsätze erzielen.

Wenn Sie ein vietnamesisches Restaurant in Deutschland betreiben, überprüfen Sie Ihre Marketingstrategie: Senden Sie Sie wirklich die gleiche Botschaft an zwei völlig unterschiedliche Gruppen?

Eine effektive Marketingstrategie muss nicht kompliziert sein – sie muss nur die richtige Zielgruppe – mit der richtigen Botschaft – zur richtigen Zeit erreichen. SPS Marketing steht bereit, um Sie dabei zu unterstützen.

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